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Save on Foods oder Spend on Foods – das ist hier die Frage. Erfahrungsbericht von Sarah G.

Vancouver Island University – Einzug ins Studentenwohnheim

Ich konnte in die Studentenwohnheime der Vancouver Island University schon 3 Tage früher einziehen, als eigentlich „vorgesehen“ war. Ich hatte das im Vorhinein mit dem „Management“ der Student Residences abgeklärt und musste $ 25 pro „extra“ Nacht bezahlen. Als ich mich in den Studentenwohnheimen eingecheckt hab, hab ich natürlich gleich mal gefragt ob schon jemand in meinem Apartment ist (ich bin nämlich in einer Vierer- WG). Man sagte mir, dass schon eine Person da sei. Ich war natürlich total aufgeregt Denjenigen oder Diejenige  zu treffen. Als ich dann meine WG erkundete fand ich aber niemanden vor und das Apartment sah meinem Bekunden nach auch sehr unbewohnt aus. Was ich dann mit ein wenig Schrecken realisierte war, dass die WG bis auf Möbel nichts hatte, was man so zum leben braucht. Das heißt: keine Teller, Tassen, Besteck… nichts.

Den Ernst dieser Lage hatte aber nicht nur ich erkannt, sondern auch meine 3 „German friends“, welche auch jeweils in den Studentenwohnheimen einen Platz bekommen hatten. Also was blieb uns anderes übrig, als zu einem Supermarkt zu fahren und das „Nötigste“ zu besorgen. Ganz abgesehen davon, dass man ja auch irgendwann mal etwas essen muss. Nach über 24 Stunden auf den Beinen und einer Reizüberflutung an neuen Eindrücken machte sich zu diesem Zeitpunkt leider der Jetlag bei mir sehr stark bemerkbar. Die ganze Welt um mich herum fing an zu schwanken, als wenn ich auf einem Schiff sei. Es half alles nichts, Essen musste her und vor allem wenigstens ein Teller und eine Tasse.

Also auf zur Bushaltestelle und einen Supermarkt finden…

Vancouver Island University – Busfahren in Kanada… oh ja :D

Das Busfahren in Kanada ist mehr oder weniger ein Erlebnis. Wenn man sich nicht auskennt, weiß man nie so genau, wo man landet.

Pro: Es gibt einen „Riders’ Guide“ und meistens halten sich die Busfahrer sogar an die Abfahrtszeiten.  Für Studenten kostet eine Fahrt $ 2. 25. Man kann sich aber auch ein Monats- oder ein Semesterticket in der VIU Students’ Union kaufen. Je nachdem, welche Option man sich da aussucht, bezahlt man $ 60 – $ 160. So ein Monatsticket ist schon ganz praktisch, man sollte aber vorher durchrechnen, ob sich das wirklich lohnt.

Die 4 Deutschen waren jetzt also auf dem Weg zu einem Supermarkt. Wir sind einfach in einen Bus gestiegen, der in die Richtung „Downtown“ fuhr und ab ging der gelbe Wagen. Lustige Sache, niemand wusste eigentlich, wo wir hin wollten, also haben wir einfach nur nach einem Supermarkt Ausschau gehalten. Mit der Situation und dem Jetlag sowieso schon vollkommen überfordert war ich mit allem zu frieden, wenn ich sitzen konnte.

Und da war er dann, der „Save on Foods“ Supermarkt, der uns hoffentlich über die ersten Tage retten würde. Ha, und da gibt es noch eine lustige Sache in kanadischen Bussen by the way. Es gibt, um den Bus zu stoppen zwar auch „Stop“ Knöpfe, aber durch den ganzen Bus ist zusätzlich eine gelbe Leine gezogen, an der man einfach ziehen kann und dann hält der Bus an der nächsten Station.

Und bevor die Geschichte weitergeht, sag ich von Anfang an, damit niemand anderes diesen Fehler noch mal macht: „Save on Foods“ ist super teuer. Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht und haben einfach mal ordentlich Geld auf den Kopf gehauen. Das tat weh. Ich konnte meinen Augen kaum glauben als ich gesehen hab, dass Müsli $8 kostet… HALLO? Was war denn da los? Mittlerweile haben wir den Real Canadian Superstore für uns entdeckt. Lebensmittel sind hier zwar immer noch sehr teuer, aber im Superstore sind sie im Vergleich zu anderen Supermärkten noch relativ günstig.

Also zurück zur Story. Im Save on foods locker mal $ 80 auf den Kopf gehauen. In meinem Jetlag, „ich bin einfach nur überwältigt, was hier so alles passiert“ –  Zustand war mir das tatsächlich sogar egal.

Vor dem Supermarkt haben wir dann direkt noch 2 andere deutsche VIU Studenten getroffen, die auch erst 2 Tage zuvor in Nanaimo angekommen waren. Ein bisschen Small Talk und ein Burger King Meal später haben wir uns dann auch schon auf den Rückweg ins neue Zuhause gemacht. Zu müde, um den Weg mit dem Bus zurückzulegen haben wir uns kurzerhand ein Taxi gerufen. Da wir zu viert waren und das Taxifahren hier drüben tatsächlich sogar relativ günstig ist, war das die beste Idee, die wir an diesem Tag hatten.

Vancouver Island University – Die neue Mitbewohnerin

Als ich die Tür zu meinem Apartment öffnete, standen da auf dem Küchentisch auf einmal ganz viele Sachen, die da vorher noch nicht standen.

Und ehe ich mich versah, kam auch schon meine wundervolle Mitbewohnerin Marjana angelaufen. Wir haben uns auf den ersten Blick gut verstanden. Das hat ziemlich viele Vorteile, denn wie schon erwähnt, sind in Kanada die Lebensmittel relativ teuer im Vergleich zu Deutschland. Es lohnt sich also umso mehr, sich die Kosten für Lebensmittel zu teilen, besonders wenn es um Gemüse und Obst geht, das man sowieso nie alleine essen kann, bevor es kaputt geht.

Marjana und ich leben in perfekter Symbiose, was das Teilen von Lebensmitteln angeht und darüber hinaus sind wir auch richtig gute Freundinnen geworden. Da die Gute Englisch als Muttersprache hat, ist das für mich natürlich auch noch ein großer Vorteil, da ich quasi gezwungen bin, rund um die Uhr Englisch zu sprechen. Nicht, dass man mich dazu zwingen müsste, aber es ist gut, dass es keinen Ausweg gibt! ;-)