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Hiking? Climbing? Scrambling? Stawamus Chief & Shannon Falls – Auslandssemester Kanada

Für die Wanderratten und Abenteuerlustigen unter euch ist das der absolute Geheimtipp. Wahrscheinlich haben viele sowieso geplant, mal nach Whistler zu fahren. Wenn ihr schon unterwegs seid, lasst euch das auf keinen Fall entgehen.

Von Downtown Vancouver aus fahrt ihr Richtung Stanley Park, über die Lionsgate Bridge nach West Vancouver, dort auf den Trans-Canada-Highway #1 und von dort dann auf den Sea-to-Sky-Highway #99 Richtung Squamish / Whistler.  Nach ca. 60 km, die ihr am Ufer entlangfahrt (haltet also unbedingt die Kamera bereit, es gibt viele tolle Viewpoints), tauchen zu eurer Rechten dann der Stawamus Chief und die Shannen Falls auf.

Der Chief teilt sich in 3 Gipfel auf, von denen der Second Peak eindeutig die beste Sicht bietet. Solltet ihr aber bei der Weggabelung schon außer Puste sein, rate ich euch, lieber den Weg zum First Peak einzuschlagen. Und für die Kletterer bietet sich der Third Peak an, allerdings nur bei gutem Wetter und mit entsprechender Ausrüstung.

Gerade im Sommer bietet es sich übrigens definitiv an, ein Zelt einzupacken und am Fuß des Chiefs zu campen. Der Zeltplatz ist mitten im Wald und wirklich toll gemacht. Vergesst aber bitte nicht, Bärenglöckchen und ein Bärenspray einzupacken, mit Pfefferspray kommt ihr bei Bären nämlich nicht besonders weit.

Ich dachte anfangs, wir wandern einfach ein bisschen – nichts war’s. Der Weg fängt dann gleich mal mit Riesenstufen an, die steil bergauf gehen. Nehmt auf jeden Fall genug Wasser mit, damit der Kreislauf auch durchhält. Zum Glück wandert man im Wald, da ist es wenigstens schön kühl.

Der Weg durch den Wald ist durch Markierungen an den Bäumen ausgewiesen, verlaufen kann man sich also gar nicht. Wahrscheinlich sind sowieso so viele Menschen unterwegs, dass man sofort weiß, wo es lang geht.

Alle, die die Eichhörnchen im Stanley Park schon toll fanden, befinden sich hier im Paradies. Hier hat es nämlich wieder von den goldigen Tierchen gewimmelt. Eins kam sogar so nahe und war so zutraulich, dass wir ihm beim Essen zusehen konnten.

Da wir noch motiviert waren und uns dank guter Schuhe auch keine Blasen gerieben hatten, haben wir uns für den Weg zum Second Peak entschieden. Das letzte Stück wurde dann so steil, dass wir sicherheitshalber mal die Kamera weggepackt haben. Aber ich versichere euch, spätestens da war es dann wirklich „Climbing“, also Bergsteigen: Man musste sich in eine Felsspalte klemmen, an Ketten festhalten um nicht wegzurutschen, einmal sogar eine Leiter hochklettern…

Aber die Aussicht hat uns dann alles wieder vergessen lassen (Angst, Höhenangst, Kratzer…). Das war dann einer dieser Momente, die einen sprachlos machen.

Man sollte sich durchaus eine ausgiebige Pause gönnen, bevor es an den Abstieg geht, weil man dafür dann noch einige Kräfte mobilisieren muss. Da werden die Knie schon mal weich und, obwohl es bergab geht, kommt einem der Weg ewig vor.

Zur Belohnung solltet ihr euch dann die Shannon Falls auf keinen Fall entgehen lassen. Bei gutem Wetter könnt ihr sogar in einem kleinen Becken unterhalb ein bisschen baden oder euch zumindest mit den Füßen im kalten Wasser erfrischen.

Ein besonderer Tipp: Wenn ihr schon mal ganz in der Nähe von Squamish seid, geht doch zum verdienten Abendessen in die Howe Sound Brewery. Abgesehen von verschiedensten selbstgebrauten und preisgekrönten Biersorten gibt es dort nämlich auch eine super leckere Speisekarte, vor allem aber Poutine. Ihr wisst nicht, was Poutine ist? Ein kanadisches Nationalgericht, im Endeffekt nicht wirklich etwas anderes als Hähnchengeschnetzeltes und Pommes in einer Rahmsauce, aber wirklich lecker.

Bis zum nächsten Mal!

Liebe Grüße aus Kanada,

Julia