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Auslandsstudium und dann? – Reverse Culture Shock

Auslandsstudium und dann? – Reverse Culture Shock

Jeder kenn ihn, den Kulturschock der einen trifft wenn man in ein fremdes Land reist und dessen Kultur zum ersten Mal am eigenen Leib erlebt. Doch nicht nur der Kulturschock, den du in der Fremde wahrscheinlich bekommen wirst wenn du dich für ein Auslandsstudium entscheidest, sondern auch der umgekehrte Kulturschock kann dir nach deiner Ankunft in der trauten Heimat zu schaffen machen.

Viele Leute wissen gar nicht, was ein umgekehrter Kulturschock ist, geschweige denn was es bedeutet einen zu haben. Doch wer ihn schon einmal erlebt hat wird diese Haltung schnell ändern. Schon wenn man bei Regenwetter und kalten Temperaturen in Frankfurt landet, wollen die meisten am liebsten gleich den nächsten Flug zurück in die Ferne nehmen!

Das größte Problem für die meisten Rückkehrer ist, dass sie sich nicht mehr zugehörig fühlen. Sie haben sich auf Zuhause gefreut, haben die Tage gezählt bis sie endlich wieder bei ihren Lieben sind und dann…war doch alles anders. Die Welt in der Heimat hat sich verändert und mit ihr die Menschen die einem wichtig sind. Doch auch die eigenen Erfahrungen, Einstellungen und Ansichten haben sich mehr und mehr denen des Gastlandes angeglichen. Wenn du dann als Rückkehrer nicht mehr das Gefühl hast mit deinen Verwandten und Freunden auf einer Wellenlänge zu sein, dann kann das schon zu einem handfesten Tief werden.

Häufige Probleme bei der Wiedereingliederung sind, dass viele Rückkehrer Heimweh nach der Fremde bekommen. Die neu erworbene Freiheit im Gastland, die Abenteuer die man tagtäglich erlebt hat und die bedingungslose Selbstständigkeit, all das fehlt in der Heimat. Auch die Tatsache, dass es oft schwer fällt die Erfahrungen des Auslandsaufenthaltes den Lieben näher zu bringen, bringt viele Rückkehrer aus der Fassung. Doch wenn sich die beste Freundin die Geschichte von der tollsten Party „ever“ nicht zum 10mal anhören will, oder der Bruder nicht viel Interesse an den Informationen über das Studiensystem zeigt, dann kann auch das so einiges aus den Fugen heben.

Ein Kulturschock, egal ob umgekehrt oder nicht, ist aber kein Grund zur Panik. Es trifft zwar die Meisten, doch auch alle überstehen diese schwierige Zeit. Damit du deinen umgekehrten Kulturschock so schnell wie möglich hinter dich bringst, hier ein paar Tipps:

–  versuche zu alten Ritualen zurück zu kehren. Denn eine Tüte deutsche Brötchen beim Bäcker kaufen kann schon Wunder wirken.
–  versuche dich Abzulenken. Sitz nicht den ganzen Tag in der Bude rum und grüble, sondern beschäftige dich mit Dingen die dir Spaß machen und dich fordern.
–  akzeptiere die Situation und versuche nicht zwanghaft zu Verdrängen was war, ist oder sein wird.

Aber das wichtigste ist, dass du nie vergisst: „Die Zeit heilt alle Wunden“. Der Satz ist so alt wie wahr. Versuche das Beste aus der Situation zu machen, arbeite aktiv an deinem „neuen“ Leben in der Heimat und behalte deine Zeit im Ausland immer in lebendiger Erinnerung. Dann kannst du auch mal, um dem Stress mit Mama zu entfliehen, an die vielen Stunden am Strand denken, brav weiter nicken und du wirst sehen, du bist auf der Stelle viel entspannter.