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Adventszeit in Vancouver – Auslandssemester Kanada

Wenn ihr euch entscheidet, im Fall Semester an die VIU zu gehen, verbringt ihr auch die Adventszeit in Kanada. Zuallererst will ich hier aber mal mit einem Gerücht aufräumen: Kanada ist im Winter nicht komplett eingeschneit, Kanadier leben nicht alle in Iglus und es gibt tatsächlich andere Fortbewegungsmittel als Hundeschlitten. Ganz im Gegenteil: Weiße Weihnachten gab es in Vancouver und auf Vancouver Island in den letzen 20 Jahren nur ein einziges Mal.

Damit sich die vielen Deutschen  hier aber trotzdem heimisch fühlen, hat ein Geschäftsmann  vor ein paar Jahren den Vancouver Christmas Market eröffnet. Das ist ein kleiner Weihnachtsmarkt, der mitten in der Innenstadt von Vancouver, nämlich am Queen Elizabeth Theatre (Skytrain-Haltestelle Stadium/Chinatown), stattfindet. Der Eintritt liegt je nach Wochentag und Tageszeit zwischen 2 und 5 $ pro Person. Allerdings kann man online problemlos 2-für-1-Eintrittsgutscheine erwerben. Habt ihr einmal den Weihnachtsmarkt betreten, kommt euch auch gleich schon leckerer Hendl-Geruch entgegen. Verhungern muss man hier beim besten Willen nicht, denn neben Hendl und Haxen gibt es hier auch Schweizer Käsefondue, Schupfnudeln mit Sauerkraut, Bratwurst mit Sauerkraut, Weißwurst und leckere Brezeln. Ja, ihr habt richtig gelesen: Bratwurst mit Sauerkraut; ich fand das zwar anfangs keine tolle Vorstellung, aber wir sind international eben als die Krauts bekannt und eigentlich hat es auch gar nicht schlecht geschmeckt. Leider kostet so eine Bratwurst aber auch 8$, man sollte sie also genießen. Was gehört sonst zu einem richtigen Weihnachtsmarkt? Gebrannte Mandeln, Glühwein und Feuerzangenbowle. Auch darauf müsst ihr nicht verzichten. Es schmeckt zwar nicht ganz wie daheim, aber das ist auf jeden Fall ein super Ersatz. Solltet ihr in Nanaimo noch kaum Deutsche getroffen haben, so wird sich das spätestens auf dem Christmas Market ändern. Sowohl für den Käthe-Wohlfahrt-Stand, als auch für die Erzgebirger Manufakturen wurde  nämlich extra deutsches Personal eingeflogen. Und an den restlichen Ständen ist fast immer ein Deutscher, der über das Work-and-Travel-Programm nach Kanada gekommen ist. Das fühlt sich dann doch schon fast heimisch an.

Aber nicht nur der Weihnachtsmarkt kann sich sehen lassen, sondern auch der Rest von Vancouver. So zum Beispiel das St. Paul’s Hospital, das wunderschön mit bunten Sternen beleuchtet wird. Jeder Stern steht hier übrigens für einen großzügigen Sponsor.

Ihr solltet auch die Gingerbread Exhibition im Hyatt Hotel nicht verpassen. Das liegt in der West Georgia Street an der Ecke zur Burrard Street, also auch mitten in Downtown Vancouver. Hier werden Arbeiten von den unterschiedlichsten Künstlern gezeigt. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber: Sie sind alle aus Süßigkeiten, hauptsächlich Lebkuchen, hergestellt. Es ist schon sehr beeindruckend, was es für wunderschöne, detaillierte Alternativen gibt zu den Lebkuchenhäusern, die ich bisher so gebaut habe…

Wenn ihr schon in der Innenstadt seid, habt ihr euch hoffentlich warm angezogen und macht euch jetzt am besten noch auf den Weg in den Stanley Park. Dort erwarten euch nämlich die Bright Nights. Organisiert werden die von der Stadt Vancouver. Man muss keinen Eintritt bezahlen, es wird aber um eine Spende gebeten. Am besten bewaffnet ihr euch mit einer heißen Schokolade oder einem Hot Apple Cider und macht euch dann auf den Weg. Da gibt es wirklich so einiges zu sehen. Wem das noch nicht reicht, der kann für 8$ den Bright Night Train nehmen. Das ist ein Zug, der noch weiter in den Stanley Park hinein fährt. Dadurch bekommt man noch viele geschmückte Bäume zu sehen. Allerdings solltet ihr euch auf eine lange Warteschlange einstellen; in unserem Fall hätten wir 2 Stunden warten müssen!

Und wer selbst danach noch nicht in Weihnachtsstimmung ist, dem empfehle ich noch einen Glühwein oder einen Punsch und einfach mal der vielen Weihnachtsmusik, mit der man von allen Seiten beschallt wird, mit ein bisschen Ruhe lauschen.

Liebe Grüße aus Kanada,

Julia :-)