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Auslandssemester Australien – Erfahrungsbericht von Stephan K.

Name: Stephan K.

Studienort: Heidelberg

Studienart: Auslandssemester

Fachrichtung: Event Management & Marketing

Zeitraum: 09/2010 – 12/2010

Mein Auslandssemester am ICMS, Manly!

Als ich das erste Mal vom ICMS gelesen hatte und mir einige Bilder angesehen hatte, war ich ziemlich beeindruckt. Studieren und wohnen im Schloss, 5 Minuten entfernt vom Strand und das auch noch in Sydney, einer der wohl schönsten Städte der Welt. Und das bin ich natürlich auch noch heute. Es ist jeden Tag beeindruckend zu wissen, dass sich meine Kommilitonen in Deutschland gerade den Winter bei Minusgraden um die Ohren schlagen, während ich meine Freizeit am Strand zum bräunen, in Sydney zum Sightseeing oder auf dem College eigenen Tennisplatz verbringen kann, um an meinem Aufschlag zu arbeiten. ;-) Die Leute hier sind zum Großteil alle sehr nett und alle Studenten recht aufgeschlossen, sodass man schnell mit anderen Leuten in Kontakt treten kann. Ein großer Teil der Studenten kommt leider oder aber zum Glück aus Deutschland, sodass man sogar theoretisch den ganzen Tag über deutsch sprechen kann (wenn man will).

Die Dozenten sind alle sehr freundlich. Manchmal kann man sie nur leider nicht ganz Ernst nehmen, da Dinge die eine halbe Stunde vorher aktuell und wichtig waren, jetzt leider passé sind. Wer in Deutschland 4 Semester abgeschlossen hat und über eine 4 hinausgekommen ist, der braucht sich hier keine Sorgen zu machen, dass er die Kurse nicht bestehen könnte; halbwegs gutes Englisch vorausgesetzt. Nach 10 Wochen Vorlesung hat sich bei mir die Vermutung bestätigt, dass letztendlich mehr Quantität statt Qualität verlangt wird. Die Dozenten loben auch ständig die Deutschen, deren akademisches Niveau viel höher ist als das der Australier, Amerikaner oder Asiaten. In Australien scheint alles viel heißer gekocht als gegessen zu werden. So werden Tests als extrem schwierig angekündigt und die Durchfallrate als exorbitant hoch ausgewiesen und nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass es sich um Multiple Choice-Fragen handelt oder die 1 Woche vorher bekannt gegeben werden. Im Großen und Ganzen ist der Unterricht hier aber OK, sofern man ein halbwegs gutes Zeitmanagement hat und in der Lage ist auch einmal einen Nachmittag am Strand für eine noch so nervtötende wie unsinnige Hausarbeit sausen zu lassen.

An den Unterkünften gibt es eigentlich nicht viel auszusetzen. Sie sind zwar spartanisch eingerichtet und keiner wollte hier mehr als 1 oder 2 Terms wohnen, sie dienen aber dem Zweck. Ein Schreibtisch, ein Regal, ein Schrank und ein Bett mit halbwegs guter Matratze stehen zur Verfügung und in der Regel reicht dies auch, da man eher selten im Zimmer ist. Leider gibt es zum studieren nur begrenzte Ausweichmöglichkeiten. Das College bietet neben den Klassenräumen und dem Essensbereich nur einige wenige Sitzgelegenheiten in denen man in Ruhe arbeiten kann. Die Computerräume sind in der Regel überfüllt und wenn man doch einmal einen Platz erwischt hat, bemerkt man schnell, dass man eigentlich doch gar nicht sitzen bleiben will, da die Klimaanlage auf gefühlte minus 5 Grad gestellt ist. So erwischt man sich dann oft, dass man anstatt zu studieren, doch lieber eine Runde Billard oder Tischtennis im Aufenthaltsraum spielt, der leider um 22:30 Uhr schließt.

Auch wenn hier einige Dinge sicherlich nicht so laufen, wie ich mir das vorgestellt habe, würde ich ein Auslandssemester in Sydney sofort wieder machen. Die Stadt, das College und die Atmosphäre sind einfach beeindruckend und ein Blick aus meinem Fenster weit hinaus auf dem Ozean entschädigen dann doch für die ein oder andere unsinnige Arbeit, die ich hier bisher schon abgeben musste.

Sicherlich könnte ich auch noch viel mehr schreiben, da es hier einfach noch so viel zu berichten gibt. Ich empfehle aber allen, die sich mit einem Auslandssemester in Australien, in Sydney oder ganz speziell am ICMS beschäftigen: Kommt vorbei, checkt es aus, es gibt viel zu sehen, viele nette Leute kennen zu lernen, und wenn das alles nicht reicht, dann kann man wenigstens die Kommilitonen in Deutschland mit seinem Teint beeindrucken, wenn man wieder zurück ins kalte Deutschland kommt.

Mein Geheimtipp für alle, die ein Auslandssemester in Sydney planen: Ein Abend in Darling Harbour: gutes Essen, gute Clubs und für alle, die sich ein wenig Geld dazu verdienen wollen gibt es hier auch noch ein Casino, das übrigens auch hervorragende Cocktails in der Bar im oberen Stock serviert.