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It´s Seattle Baby

So schön Kanada, Vancouver Island und die Vancouver Island University auch sein mögen, ist man einmal hier drüben, möchte man auch ALLES sehen. Gedacht, geplant, getan. Auf ging es nach Seattle! Auch wenn Seattle nicht weit von Vancouver ist, so liegt doch die Frage nahe, wie man so einfach dort hinkommt.

Um von Vancouver nach Seattle zu kommen gibt es 2 relativ einfache Möglichkeiten. Zum einen kann man mit dem „Greyhound“ oder dem „Quickshuttle“ Bus von Vancouver nach Seattle düsen oder man mietet sich ein Auto in Vancouver und der Roadtrip kann beginnen.

Da wir 6 Personen waren hat es sich für uns angeboten mit einem Mietwagen nach Seattle zu fahren. Nicht nur, dass wir dadurch ein wenig Geld gespart haben, denn der Greyhound kostet ca. $50 pro Person (und das hat man mit 6 Leuten locker wieder drin, wenn man sich für ein Wochenende ein Auto mietet), man ist auch noch mobil in Seattle, was eigentlich ein unbezahlbarer Komfort ist.

Von der VIU nach Seattle – der Roadtrip kann beginnen

Wir hatten beschlossen, über ein ganzes Wochenende nach Seattle zu fahren, also Freitags los und Sonntags abends zurück. Nachdem am Freitagnachmittag alle mit ihren Kursen an der VIU fertig waren, ging die Reise los. Zunächst sind wir mit der Fähre von Nanaimo nach Vancouver geschifft. Dann von Horseshoe Bay in Vancouver mit dem Bus nach Downtown und von da aus mit dem Skytrain zum Flughafen, um uns dort ein Auto zu mieten.

Es ist natürlich auch möglich außerhalb des Flughafens ein Auto zu mieten, aber da wir erst so spät in Vancouver angekommen sind (nach 5 Uhr Nachmittags) blieb uns nichts anderes übrig, als zum Flughafen zu dackeln.

Am Flughafen gibt es viele verschiedene Autovermietungen. Es bietet sich also an, zu jeder einzelnen zu laufen und nach den Preisen zu fragen. Es ist vor allem besonders wichtig, dass man immer nach dem Komplettpreis mit ALL INCLUSIVE Versicherung fragt, denn die Kanadier sagen einem auch schon mal gerne den Preis ohne die Versicherung und auf einmal schießt der Gesamtbetrag in die Höhe, wenn man die Versicherung noch dazuhaben will.

Igor hatte zu unserem Glück selber einmal bei einer Autovermietung gearbeitet und wusste also, wie man einen passenden Deal aushandelt. Nach einer halben Stunde hatten wir uns dann für Avis entschieden. Als wir endlich die Schlüssel und das Navi in der Hand hielten, konnte ich es kaum fassen, als ich unser unfassbar tolles Auto gesehen habe. Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind an Weihnachten. Herrlich. Ein neuer Doge Van wie er im Buche steht, stand für uns bereit. Also alle Kinderchen ins Auto, der Papa Igor ans Steuer und ab ging die Post.

Gott sei Dank hatten wir ein Navi dazugebucht, denn sonst wären wir wirklich aufgeschmissen gewesen. Denn Vancouver mit dem Auto ohne zu wissen, wo man hin muss, ist ein Abenteuer. Nachdem wir uns bei Wendys noch mit einem „kleinen“ Snack gestärkt- und zu meiner Freude 10 Getränkehalter in unserem Van entdeckt hatten, ging es auch schon auf die Autobahn in Richtung Seattle.

Die ersten 20 Minuten verbrachte Papa Igor damit, das Auto kennen zu lernen und die Größe dieses Gefährts einzuschätzen, während der Rest der Bande sich um den Radiosender stritt. Karo als Beifahrer und somit Herrscher über das Radio schaffte es irgendwann einen Sender zu finden, der alle Beteiligten zufriedenstellte.

Von der VIU nach Seattle – Die Grenze zur USA

Wenn ich mich nicht vollkommen täusche, sind wir nach ca. 1 Stunde, vielleicht auch etwas weniger, an der Grenze zu den USA angekommen. Und ich sag es euch, das war ein Abenteuer, dass ich NIE vergessen werde. Zum Glück fuhren wir bei Nacht, so dass wir nicht lange anstehen mussten. Aber als deutsche Staatsbürger ohne Visum und vor allem war von uns noch nie jemand in den USA gewesen, wurden wir erst einmal zu einem speziellen Parkplatz geleitet. Dort mussten wir aussteigen und alles stehen und liegen lassen bzw. Pass und Geld nicht vergessen. Dann ging es für uns in ein Gebäude wo unsere Pässe gecheckt wurden, Fotos gemacht, Fingerabdrücke genommen und Fragen gestellt wurden. Es war wie in einem Film, alles sehr ernst, steril und irgendwie unheimlich. Man hatte die ganze Zeit Angst, irgendetwas Falsches zu sagen und dann in einem Hinterraum verhört zu werden. Da es aber, wie eben erwähnt ja schon relativ spät war- ca. 11 Uhr Nachts – waren die „Beamten“ hinter dem Schalter relativ nett und haben mit uns Scherze über deutsches Essen gemacht. Von Rouladen waren sie irgendwie ganz hingerissen. Nachdem unsere Pässe gecheckt, die Fingerabdrücke und Fotos gemacht wurden mussten wir $6 bezahlen und bekamen dann ein 90 Tage Visum, um in die USA ein- und auszureisen.

Die Grenze hinter uns gelassen brauchten wir ca. 2-3 Stunden, bis wir in Seattle angekommen waren und das Hostel, das wir gebucht hatten, gefunden haben.

Da auch in den USA die Clubs und Bars um 2 Uhr nachts zu machen, war auf den Straßen die Hölle los, was eigentlich ganz amüsant war.

Da für den nächsten Tag ein großer Shopping Trip geplant war, sind wir dann auch relativ zügig ins Bett gegangen.

Am nächsten Morgen ging es dann ins Outlet Center und ich sag euch, ALTER FALTER, war das ein Spaß. Ein riesiges Outlet Center mit richtig guten Angeboten, wo wir auch alle ordentlich zugeschlagen haben.

Nachdem wir fast den ganzen Tag mit Shoppen verbracht hatten, waren alle schon sehr müde und hungrig. Da es mit einer großen Gruppe relativ schwierig ist, sich darauf zu einigen, was man essen möchte, sind wir einfach zum nahe gelegensten Fast Food Restaurant gefahren. Das war in unserem Fall Taco Bell. Ein kleiner Tipp von mir: Geht nicht zu Taco Bell, ist fies da. :D.

Nach Taco Bell mussten wir natürlich den Liqour Store für den anstehenden Party Abend auschecken und waren positiv überrascht, als wir gesehen haben, dass die Preise um einiges niedriger sind als in Kanada. Diese Chance haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und auch hier noch mal ordentlich zugeschlagen, um ne großartige Party am Abend zu feiern. Zurück ging es ins Hostel und die Party konnte auch schon gleich starten.

Eins vorweg: In Kanada darf man nicht auf der Straße trinken. Da kann man schon ordentlich in trouble geraten, wenn man sich daran nicht hält. In den USA darf man auf der Straße trinken, aber nur dann, wenn eine braune, unauffällig getarnte Tüte um die jeweilige Spirituose gehüllt ist. Gesagt, getan. Auf dem Weg zur Partymeile haben wir die ein oder andere braun getarnte Tüte mit uns herumgetragen. Vorweg haben wir uns mit ein paar Leuten, die ebenfalls von der VIU nach Seattle gefahren waren, in unserem Hostel getroffen und sind dann alle zusammen losgezogen.

Seattle bei Nacht ist einfach faszinierend. Es ist ein ganz anderes Gefühl durch die Straßen von Seattle zu laufen, als durch die Straßen von Vancouver. Es ist als wenn man spüren würde, dass man in den USA ist. Faszinierend.

Was ich ganz besonders toll in Seattle fand war, dass nachdem man um 2 Uhr buchstäblich auf die Straße geschmissen wird, hunderte von Menschen auf den Straßen stehen und reden und lachen. Wie sehr ich es liebe in Deutschland bis in die Morgenstunden zu feiern, es ist doch auch mal nett etwas komplett anderes zu erleben.

Am Sonntagmorgen war die Stimmung nach einer ausgelassenen Nacht entsprechend. Da wir die letzte Fähre in Vancouver um 9 Uhr kriegen mussten und wir, bevor es zurück an die VIU ging, noch Seattle auschecken wollten, sind wir auch relativ früh aufgestanden.

Als erstes ging es zum Wahrzeichen von Seattle, dem Space Needle. Es war ultimativ, diesen Turm bekannt aus Greys Anatomy in live zu sehen. Nach dem Space Needle sind wir noch ein bisschen in Seattle rumgetapert und dann ging es schon wieder auf den Highway in Richtung Vancouver. Über die Grenze, Auto an den Flughafen zur Fähre und dann endlich wieder in Nanaimo angekommen.  Haha, noch ne lustige Geschichte zur Grenze. Man darf natürlich nicht ungegrenzt viel von den USA nach Kanada einführen. Unser Auto war aber voll bis oben hin mit unseren Eroberungen. Wir wurden also an der Grenze gefragt, ob wir geshoppt hätten. Und unsere Antwort: „Ja ein bisschen“ *grins*. Die Dame an der Grenze warf einen skeptischen Blick in unser Auto und lies uns passieren. Das war eine Reise. Unser Trip hat sich aber in jedem Fall gelohnt…