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Der Lernalltag an der VIU – Erfahrungsbericht von Miriam G. – Auslandssemester Kanada

Um euch einen kleinen Einblick in den Alltag des Studierens und den tatsächlichen Lernaufwand an der VIU zu geben bzw. euch das kanadische Studiensystem ein bisschen näher zu bringen, schildere ich euch hiermit eine meiner Wochen an der VIU:
Montagmorgen um 10 Uhr fängt meine erste Vorlesung in International Business an. Diese findet im Lecture Theater, dem größten Raum des Management Buildings statt und ist die einzige Vorlesung in welcher zwei Kurse zusammen eine Vorlesung besuchen. Normalerweise sind nur ca. 30 Leute in den Kursen, in diesem sind es somit ungefähr 60. Nachdem Michael (die Lehrer spricht man hier alle mit Vornamen an) uns also einen Einblick über die verschiedenen internationalen Wechselkurssysteme gegeben hat, ist der Unterricht um 11.20 Uhr beendet.

In der LibraryUm 13 Uhr geht es dann weiter mit meiner Vorlesung in International Peace and Security und direkt im Anschluss zur nächsten Vorlesung in International Marketing. In International Marketing steht heute ein Quiz an, bestehend aus 10 Multiple Choice Fragen über ein Kapitel des Buches. Nach 10-15 Minuten ist der Test beendet und Patrick (Lehrer) wendet sich die nächste Stunde thematisch dem nächsten Kapitel unseres Buches zu. Um 15.50 Uhr bin ich dann fertig mit den Vorlesungen für diesen Tag.
Da ich dienstags nur eine Abendvorlesung von 17.30-20.30 habe, nutze ich den Tag um an meinem Assignment im Fach International Peace and Security weiterzuschreiben. Ein Assignment ist ein meist 4-5 seitiger wissenschaftlicher Aufsatz, welcher dann anschließend benotet wird (ca. 20% der Gesamtnote). Um meinen fertigen Aufsatz dann sprachlich absegnen zu lassen, gehe ich später zum Writing Center, wo mir ein qualifizierter Tutor Ratschläge zur grammatikalischen und sprachlichen Verbesserung meines Aufsatzes gibt. Nach einer Stärkung in der Cafeteria geht es wieder zurück in die Library um ein Fallbeispiel für die morgige Unterrichtsstunde in International Business zu lesen. Um 17.30  beginnt dann meine Abendvorlesung in Wine Industry – diesmal ist ein wine tasting angesagt… yummy :).Auf dem Campus der VIU
Der darauffolgende Morgen beginnt wieder um 10 Uhr mit dem Fach International Business und  wie jeden Mittwoch bearbeiten wir hier ein Fallbeispiel zum aktuellen Thema in einer Gruppenarbeit von 4 Personen. Nachdem wir dieses gelöst haben und die Ergebnisse in der Klasse diskutiert haben, geht es um 13 Uhr weiter mit der nächsten Vorlesung. Diesmal schreiben wir  hier zum Glück kein Quiz, jedoch steht nach der regulären Vorlesung ein Gruppentreffen mit den Mitgliedern des bald anstehenden Gruppenprojektes an. Die Aufgabe hierfür in dem Fach International Marketing lautet, dass wir ein ausländisches Produkt auf dem kanadischen Markt vermarkten müssen. Dafür sollen wir uns zusammen eine Strategie überlegen und diese zusammen auf einem Research Paper in 2000-3000 Wörter zu Papier bringen. Auch dieses wird dann  benotet und zu einem gewissen prozentualen Anteil in die Endnote einfließen.
Donnerstag und Freitag habe ich unterrichtsfrei und kann mich somit voll und ganz der Vorbereitung für anstehende Tests, mid-term Exams und Gruppenprojekten in der nächsten Woche widmen…Cafeteria VIU_Mariam G
Wie ihr wohl schon bemerkt habt, ist das kanadische Studiensystem ziemlich anders als das deutsche. Ich belege während des Auslandssemesters 4 Kurse an der VIU, wie die meisten anderen ausländischen Studenten auch. Mehr als 5 Kurse sollten auch wirklich nicht gewählt werden, denn während des Semesters stehen hier in jedem Fach Assignments, mehrere Quizzes, mid-term Exams, Gruppenprojekte und Präsentationen zusätzlich zur Abschlussklausur an. Da heißt es am Ball bleiben… Des Weiteren ist die Atmosphäre der Uni eine völlig andere als in Deutschland. Während man in Deutschland nur eine Nummer unter den vielen tausend Studenten an der Uni/FH ist, kennt einen hier beinahe jeder Lehrer beim Namen und auch sonst hat die Uni viel mehr einen Charakter von Schule,  wie wir es von Schulzeiten aus Deutschland gewohnt sind. Auch haben die Lehrer immer ein offenes Ohr für ihre Studenten, der Umgangston ist viel familiärer und herzlicher als in Deutschland und es wird gleich anfangs ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man sich mit jedem Problem an sie wenden kann. Und sofern man die Texte liest und die Hausaufgaben macht, die die Lehrer einem auftragen, ist es auch leichter gute Noten zu bekommen.
So, ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in den Studienalltag an der VIU vermitteln. Lasst euch nicht abschrecken – er ist zwar etwas anders als in Deutschland und mit mehr Arbeitsaufwand während des Semesters verbunden, die Wochenenden kann man aber trotzdem super für Ausflüge in die Umgebung nutzen . Außerdem hat es auch Vorteile, wenn man auf die Abschlussklausuren einmal etwas weniger lernen muss … :)