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Die letzten Tage des Auslandssemesters – Auslandssemester Kanada

Nach nun fast fünf Monaten in Kanada neigt sich das Semester an der VIU so langsam dem Ende zu. Neben den nun anstehenden Finals (Klausuren), die für mich in zwei Fächern anstehen, kommt nun langsam auch die Vorfreude auf zu Hause bzw. auf die USA-Reise, die nach dem Semester noch ansteht auf. Allerdings kommt bei mir auch eine große Portion Wehmut hinzu, da ich sowohl das Leben an der VIU, aber vor allem die neuen Freunde, die ich in der Zeit in Kanada gefunden habe vermissen werde.

Die unterschiedlichen positiven als auch negativen Erfahrungen (wobei diese eine absolute Ausnahme waren) mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Ländern waren für mich das positivste an meiner Zeit an der VIU. Man hatte die Gelegenheit sowohl außerhalb als auch im Rahmen von Kursen Menschen aus Kanada, China und Indien kennen zu lernen. Die Erfahrungen, die ich im zwischenmenschlichen Bereich gesammelt habe, werden mir mit großer Wahrscheinlichkeit einmal sehr nützlich sein und sind daher auch das mit Abstand positivste an meiner Zeit an der VIU. In diesem Semester war ich, wie ich bereits in den Erfahrungsberichten vorher erwähnt habe, nur einer unter vielen deutschen Studenten in Nanaimo, daher ist die Gefahr relativ groß, dass man hauptsächlich mit anderen deutschen Studenten in Kontakt kommt. Es ist schwer innerhalb eines Kurses, wenn man in diesem keine Gruppenarbeiten hat in Kontakt mit anderen Studenten (d.h. nicht nur deutschen Studenten) zu kommen, daher kann ich nur jedem empfehlen sich auch außerhalb der Vorlesungen am Leben an der VIU zu beteiligen. Ob es nun ein regelmäßiger Gym Besuch, die Teilnahme an den Mannschaftssportveranstaltungen der VIU oder ein Besuch eines der vielen VIU Mariners Spiele (Basketball, Soccer und Volleyball) ist. Im Rahmen dieser Veranstaltungen trefft ihr auf viele Leute, die ihr teilweise vielleicht schon in einem eurer Kurse gesehen habt. Meiner Erfahrung nach fällt es Kanadiern außerhalb der Kurse einfacher auf andere Personen zuzugehen und man kommt besser ins Gespräch. Auch ein (wöchentlicher) Besuch des Student-Pubs am Donnerstagabend ist nur zu empfehlen, da ein paar Bier bei vielen deutschen als auch kanadischen Studenten die Kontaktfreudigkeit erhöhen können.

In meiner Zeit an der VIU habe ich im Studentenwohnheim gewohnt, was sowohl preislich als auch vom Fun-Faktor her wohl die beste Möglichkeit ist ein Auslandssemester zu verbringen. Die Appartements sind für ein Studentenwohnheim sehr gut eingerichtet und reichen, wenn man keine wahnsinnig großen Ansprüche hat, absolut aus. Allerdings werden die Appartements ohne Ausstattung zur Verfügung gestellt, d.h. Im Appartement befinden sich bei Einzug keine Töpfe, Pfannen oder Besteck etc. Aber dank Wal Mart und eventuell freundlicher Mitbewohner ist dies kein zu großes und auch kein zu teures Problem. Wenn ihr Lust habt am Wochenende (das spätestens am Donnerstag beginnt) zu feiern, seid ihr hier auch genau richtig, da sich immer Leute finden, die Lust haben feiern zu gehen. In den Residences zu wohnen war echt eine super Erfahrung und hat es mir deutlich erleichtert mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen.

Was das Studium angeht, habe ich während meiner Zeit an der VIU zwei VWL (ECON) Kurse und zwei Finance (FNCE) Kurse belegt. Wenn ich davon einen Kurs empfehlen soll, würde ich mich für International Finance bei Daniel S. entscheiden (FNCE 423). Der Kurs ist in der ersten Hälfte des Semesters zwar sehr arbeitsaufwändig und auch nicht immer einfach, der Dozent ist aber neben seiner Kompetenz auch ein (und es gibt dafür wirklich kein besseres Wort) cooler Typ und bringt einem den Inhalt des Kurses sehr gut näher. Ein weiterer Vorteil des Kurses ist, dass es in FNCE 423 kein Final gibt.

Mein abschließendes Fazit über meiner Studienzeit an der VIU fällt absolut positiv aus. Neben der schönen Umgebung, den Bergen und dem Ozean in Sichtweite, wenn man morgens aus der Tür geht, was mir natürlich auch fehlen wird, sind es aber vor allem die Freunde, die ich an der VIU gewonnen habe, die mir fehlen werden. Es befinden sich darunter zwar auch einige deutsche Studenten, mit denen man dann doch eher in Kontakt bleiben kann bzw. mit denen es auch nicht schwer ist ein Treffen zu organisieren, allerdings fällt der Abschied von den Kanadiern bzw. anderen international Students hier nicht leicht. Wenn mich jemand fragen würde, was mir von meiner Zeit an der VIU im Gedächtnis bleibt, dann ist das natürlich, wie oben erwähnt, die schöne Natur, das Surfen in Tofino und das Canucks Spiel, aber vor allem sind es die Menschen, die ich in der Zeit kennengelernt habe und die lustigen Erlebnisse, die ich mit ihnen hatte. Was ich beispielsweise nie vergessen werde, ist der Anblick des mit Abstand unordentlichsten Zimmers, das ich jemals in meinem Leben gesehen habe, das ein kanadischer Freund in der VIU Residence bewohnt hat. Ein Foto dieses Zimmers existiert zwar, würde aber wahrscheinlich einige Leute zu sehr abschrecken und wird deshalb hier nicht veröffentlicht.

Ich kann nur jedem der ein Auslandssemester an der VIU absolvieren möchte raten, sich möglichst früh (am besten mit der Bewerbung an der VIU) für ein Zimmer im Wohnheim zu bewerben, da ihr durch diese wirklich ideale Wohnsituation eure Zeit in Nanaimo optimal nutzen könnt!