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Tofino – ein Paradies für jeden Surfer – Erfahrungsbericht Auslandssemester Kanada

Neben vielen anderen wirklich empfehlenswerten Outdoor-Aktivitäten bietet die VIU auch ein zweitägiges Surfcamp in Tofino an. Wie bei allen guten Trips der VIU ist es auch hier sehr wichtig, sich früh genug anzumelden, denn die begrenzten Plätze sind heiß begehrt. Nach langem Warten war es dann am 15. Oktober endlich soweit und der zweitägige Surftrip nach Tofino konnte losgehen. Insgesamt waren wir eine lustige Truppe von insgesamt 11 Studenten und zwei Betreuern. Da Tofino ca. 200 km von Nanaimo entfernt ist, haben wir uns schon morgens um 7 Uhr an der VIU getroffen – eigentlich viel zu früh für einen Samstagmorgen, aber die Aufregung auf das bevorstehende Surfwochenende war einfach viel zu groß und so konnte selbst die Müdigkeit unsere gute Laune nicht trüben. An der VIU angekommen hieß es dann schnell für jeden die passende  Surfausrüstung aussuchen und einpacken. Für jeden gab es: Surfschuhe, einen Neoprenanzug, einen Helm, Handschuhe und natürlich das wichtigste ein Surfboard. Bus mit Anhänger voll beladen konnte die Reise in den Westen Vancouver Islands auch schon losgehen. Die Busfahrt war zwar sehr lustig aber auch sehr unbequem, da wir in einem kleinen süßen gelben Highschool-Bus unterwegs waren und die Sitzfläche doch sehr knapp bemessen war – teilweise musste man wirklich aufpassen, dass man nicht vom Sitz fällt. Die Busfahrt dauerte ca. 3-4 Stunden lang – wohlgemerkt für 200 km. Also eine sehr langsame und gemütliche Fahrt. Einmal quer über die Insel, mitten durch die Berge entlang einer traumhaft schönen Naturkulisse – so muss Kanada sein. Der Blick aus dem Fenster war wirklich sehr schön und allein die Fahrt nach Tofino hat sich schon gelohnt – Natur pur. Weit und breit nichts außer Wald und Berge. Gut gelaunt sind wir dann endlich im Hostel angekommen. Und das war nun wirklich kein normales Hostel. Gleich am Eingang wurden wir mit coolen weißen Slippern ausgestattet. Aber das war noch nicht alles. In den Zimmern gab es dann noch die passenden Bademäntel dazu. Ich kam mir vor wie in einem Wellness-Hotel aber nicht wie in einem Hostel. Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten stand ich auch schon vor meiner ersten großen Herausforderung: „Wie komme ich bitte in diesen Neoprenanzug?“ Und ich kann euch nur sagen, das ist gar nicht so einfach. Die Teile sind verdammt eng. Allein habe ich das gar nicht geschafft – gute Teamarbeit. Perfekt ausgestattet konnte mein Abenteuer „Surfen“ also losgehen und es ging wieder mit dem kleinen Bus zum traumhaft schönen „Long Beach“. Dort angekommen war ich völligst begeistert. Überall Surfer im Meer, gigantische Wellen und dazu noch strahlender Sonnenschein. Es hätte einfach nicht schöner sein können. Dann stand ich also mit meinem Surfboard am Strand und hatte keine Ahnung vom Surfen. Natürlich war ich total aufgeregt und ich wollte am liebsten schnell rein in das Meer und los surfen. Aber ganz so einfach ist das eben nicht – auch wenn das bei anderen immer so aussieht. Nach einer kurzen „Surf-lesson“ von unserem Betreuer und ein paar Trockenübungen am Strand ging es auch schon ins Meer. Wow, war das ein cooles Gefühl. Und dank der Neoprenanzüge war es auch gar nicht kalt. Im Meer hieß es dann, ab auf das Surfboard, warten bis eine Welle kommt, dann paddeln, paddeln, paddeln und dann auf der Welle aufstehen. Leichter gesagt als getan sage ich dazu nur. Es ist tatsächlich sehr schwer auf dem Surfboard aufzustehen.

Ich habe es auch nur wenige Male geschafft, und wenn dann immer nur ganz kurz. Aber selbst, wenn man nicht aufstehen kann und nur am Bauch liegen bleibt und mit der Welle „surft“ ist das schon ein wahnsinnig tolles Gefühl – Spaß pur eben. Die Zeit im Wasser verging wirklich so schnell. Schwups war es auch schon 17 Uhr und der erste Surf-Tag am Long Beach war vorbei. Frisch geduscht sind wir am Abend dann noch in einem kleinen Restaurant in Tofino Essen gegangen und haben den Abend dort gemütlich ausklingen lassen. Danach sind wir alle sehr müde ins Bett gefallen. Surfen ist echt sehr anstrengend. Nach einer kurzen Nacht ging es dann am Sonntagmorgen auch schon wieder zum Long Beach – Surfen Klappe die zweite. Wow, die Wellen am Sonntag waren wirklich extrem hoch. Ich glaube ich war noch nie im Meer bei so einem Wellengang. Voller Tatendrang habe ich mir gleich die erste Welle geschnappt und wohl nicht wirklich wahrgenommen, wie hoch die Welle doch eigentlich ist – auf jeden Fall war sie eindeutig zu hoch für mich und ich hatte keine Chance auch nur irgendwie auf dem Board und über Wasser zu bleiben. Ein „großer Schluck Salzwasser, ein langer Tauchgang und eine Kopfnuss von meinem Board“ waren dann das Ergebnis meiner ersten Welle. Das nenne ich mal einen guten Start in den zweiten Surf-Tag. Ich war wirklich sehr froh, dass ich einen Helm an hatte, auch wenn man das noch nicht oft bei Surfern sieht. Aber glaubt mir, es macht durchaus Sinn. Auch am zweiten Tag hat das Surfen wieder so unglaublich viel Spaß gemacht. Und wie schon am Samstag hatten wir wieder einen perfekten Tag mit strahlendem Sonnenschein. Aber leider geht irgendwann jeder Tag zu Ende und so leider auch unser Surfcamp in Tofino. Abschließend lässt sich nur sagen, dass es eine super tolle Erfahrung war und ich den Trip jederzeit wieder machen würde. Egal ob Anfänger oder Könner, am Long Beach hat wirklich jeder Spaß. Also nicht vergessen: Schnell anmelden!